Hib (Haemophilus influenzae Typ b)

Grafik Influenzae Typ B
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Das Hib-Bakterium ist vor allem für Kinder unter fünf Jahren gefährlich. Es kann schwere Formen von Hirnhaut-, Herzmuskel und Lungenentzündungen verursachen, zu einer Blutvergiftung führen oder eine lebensbedrohliche Entzündung des Kehldeckels (Epiglottitis) auslösen. Heute sind diese Erkrankungen nur noch wenigen Eltern von kleinen Kindern ein Begriff. Das liegt daran, dass die STIKO die Impfung für alle Säuglinge bereits seit 1990 empfiehlt und das gefährliche Hib-Bakterium in Deutschland kaum noch vorkommt.

Bis zum Jahr 2000 erkrankten weltweit jährlich rund 8,3 Millionen Kinder an Hib-Infektionen. Durch die 1990 in Deutschland eingeführte Schutzimpfung für Säuglinge spielen die Erkrankungen hierzulande mittlerweile aber kaum noch eine Rolle. Menschen, die nicht geimpft sind, können sich im Fall des Kontakts mit dem Bakterium leicht infizieren.

Das Hib-Bakterium wird meist von Mensch zu Mensch, durch Husten und Niesen übertragen (Tröpfcheninfektion). Eine Ansteckung ist leicht möglich, wenn kein Impfschutz besteht.

Bei schwerem Verlauf kann eine Infektion mit Hib-Bakterien zu Hirnhautentzündung, Entzündung des Kehldeckels, Lungenentzündung oder Blutvergiftung („Sepsis“) führen. Hirnhautentzündungen äußern sich durch hohes Fieber, Erbrechen, Krämpfe und Kopfschmerzen. Kehldeckelentzündungen sind ebenfalls von hohem Fieber sowie von Schluckbeschwerden und Atemnot begleitet.

Wie die meisten bakteriellen Erkrankungen können Hib-Infektionen mit Antibiotika behandelt werden. Allerdings können sich im Fall einer Infektion und gerade im ersten Lebensjahr innerhalb kürzester Zeit lebensgefährliche Komplikationen entwickeln.

Die STIKO empfiehlt eine Kombinationsimpfung nach dem 2+1 Impfschema (3 Teilimpfungen) und rät dazu, bereits ab der 9. Lebenswoche zu impfen.  

  • Die erste Impfung erfolgt im Alter von 2 Lebensmonaten.
  • Die zweite Impfdosis bekommt das Kind 8 Wochen später im Alter von 4 Lebensmonaten.
  • Die letzte Impfung der Grundimmunisierung wird im Alter von 11 Lebensmonaten gegeben.

Für einen zuverlässigen Langzeitschutz ist es besonders wichtig, zwischen der 2. und 3. Impfstoffdosis einen Abstand von mindestens 6 Monate einzuhalten.

Frühgeborene sollten ihre Impfung nach dem 3+1-Schema erhalten, d.h. im 4 Impfstoffdosen im Alter von 2, 3, 4 und 11 Monaten.

Die Grundimmunisierung gegen erfolgt üblicherweise mit einem Mehrfachimpfstoff. Bei dieser Impfung wird außer gegen Hib gleichzeitig auch gegen Tetanus, Pertussis (Keuchhusten), Polio (Kinderlähmung) und Hepatitis B geimpft.

Viele Impfungen werden im Rahmen der U-Untersuchungen (Früherkennungsuntersuchungen) durch die Kinderärztin oder den Kinderarzt gegeben.

Die Impfung gegen Hib gilt hierzulande als Standardimpfung. Sie ist in der Regel gut verträglich. In einzelnen Fällen können Symptome wie Abgeschlagenheit, Fieber oder leichte Magen-Darm-Beschwerden auftreten, die aber rasch wieder abklingen. Auch eine Hautreaktion an der Injektionsstelle ist möglich.

Wenn Sie Fragen zur Impfung gegen Hib und zum empfohlenen Kombinationsimpfstoff haben, wenden Sie sich bitte an Ihre Ärztin oder an Ihren Arzt sowie an Ihr zuständiges Gesundheitsamt.

Umfangreiche Informationen zum verwendeten Impfstoff finden Sie im Beipackzettel des Impfstoffs.

Umfassende (Fach-)Informationen zu Infektionskrankheiten und Schutzimpfungen gibt es auch im Internet auf den Seiten des Robert Koch-Institutes.

Wissenswertes rund um den Infektionsschutz durch Impfen finden Sie außerdem auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

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