Tetanus (Wundstarrkrampf)

Grafik Tetanus
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Tetanus-Bakterien sind überall in unserer Umwelt verbreitet. Sie können über winzige, ganz unscheinbare Verletzungen wie kleine Kratzer, Stiche oder Schürfwunden in den Körper gelangen. Dort vermehren sich die Bakterien und produzieren Giftstoffe, die die Nerven befallen und zu Krämpfen und Lähmungen führen.
Der Tetanus-Schutz ist für jeden wichtig. Denn die auslösenden Bakterien lauern überall. Nur die Impfung schützt zuverlässig! Nach der Grundimmunisierung ist alle zehn Jahre eine Auffrischungsimpfung notwendig.

Tetanus ist nicht ansteckend. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.Aber das Tetanus-Bakterium, das die Krankheit auslöst, ist überall im Alltag anzutreffen: In Holzsplittern, der Gartenerde, in Straßenstaub oder im Sandkasten.

Tetanus-Bakterien nisten sich in kleinsten Wunden ein und sondern ein Gift ab, das die Krankheit verursacht. Nach drei Tagen bis drei Wochen treten die ersten Krankheitszeichen auf. Typisch sind Krämpfe der Gesichtsmuskulatur. Der Mund ist verzerrt und kann oft nicht richtig geöffnet werden. Danach breiten sich die Krämpfe auf die weiteren Muskelgruppen aus – auch auf die Atemmuskulatur, was zu Ersticken führen kann.

Die Tetanus-Infektion kann heute nicht viel besser behandelt werden als früher. Bei größeren, schmutzigen Wunden werden Antikörper gegeben, um das Gift in der Blutbahn unwirksam zu machen. Antibiotika sollen das Bakterienwachstum einschränken. Sogar bei bester medizinischer Versorgung endet der Wundstarrkrampf in vielen Fällen tödlich.

Bei Verletzungen wird  – abhängig vom Impfstatus – eine Auffrischungsimpfung gegeben, um die körpereigene Abwehr schneller zu aktivieren.

Die STIKO empfiehlt eine Kombinationsimpfung nach dem 2+1 Impfschema (3 Teilimpfungen) und rät dazu, bereits ab der 9. Lebenswoche zu impfen.  

  • Die erste Impfung erfolgt im Alter von 2 Lebensmonaten.
  • Die zweite Impfdosis bekommt das Kind 8 Wochen später im Alter von 4 Lebensmonaten.
  • Die letzte Impfung der Grundimmunisierung wird im Alter von 11 Lebensmonaten gegeben.

Für einen zuverlässigen Langzeitschutz ist es besonders wichtig, zwischen der 2. und 3. Impfstoffdosis einen Abstand von mindestens 6 Monate einzuhalten.

Frühgeborene sollten ihre Impfung nach dem 3+1-Schema erhalten, d.h. im 4 Impfstoffdosen im Alter von 2, 3, 4 und 11 Monaten.

Die Impfung sollte mit 5 bis 6 Jahren, dann im Alter von neun bis 17 Jahren und danach alle 10 Jahre aufgefrischt werden.

Die Tetanus-Grundimmunisierung erfolgt üblicherweise mit einem Mehrfachimpfstoff. Bei dieser Impfung wird außer gegen Tetanus gleichzeitig auch gegen Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Polio (Kinderlähmung), Hib (Haemophilus influenzae Typ b) und Hepatitis B geimpft. Die späteren Auffrischungsimpfungen gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und gegebenenfalls auch Polio werden üblicherweise kombiniert gegeben.

Viele Impfungen werden im Rahmen der U-Untersuchungen (Früherkennungsuntersuchungen) durch die Kinderärztin oder den Kinderarzt gegeben werden.

Die Impfung gegen Tetanus gilt hierzulande als Standardimpfung. Sie ist in der Regel gut verträglich. Als Impfreaktion kann es durch die Anregung der körpereigenen Abwehr zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle kommen. In einzelnen Fällen können Symptome wie Abgeschlagenheit, Fieber oder leichte Magen-Darm-Beschwerden auftreten, die aber rasch wieder abklingen.

Grafik "Zum Impfkalender"
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Umfangreiche Informationen zum verwendeten Impfstoff finden Sie im Beipackzettel des Impfstoffs.

Durch die konsequente Immunisierung der Bevölkerung ist die Krankheit in Deutschland weitgehend eingedämmt.

Wenn Sie Fragen zur Tetanusimpfung und zum empfohlenen Kombinationsimpfstoff haben, wenden Sie sich bitte an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt sowie an Ihr zuständiges Gesundheitsamt.

Umfassende (Fach-)Informationen zu Infektionskrankheiten und Schutzimpfungen gibt es auch im Internet auf den Seiten des Robert Koch-Institutes.

Wissenswertes rund um den Infektionsschutz durch Impfen finden Sie außerdem auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

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